SE 30: Public Viewing-Viewing, Hannover Waterloo

Fußball, Fußball aus allen Blickwinkeln: Helge und Cornelis wagen sich an den schwierigen Ort des Public Viewings am Waterlooplatz in Hannover. Unter erschwerten akustischen Bedingungen verschwimmen Podcast und Fußball.

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12 Gedanken zu „SE 30: Public Viewing-Viewing, Hannover Waterloo

    • Fest geplant ist da noch nicht. Was gibt es denn in Garbsen zu sehen? (An sich wollen wir nicht zu oft Folgen machen, in denen wir einfach nur in einem Stadtteil herumlaufen. Dabei passieren zwar auch immer wieder interessante Dinge, jedoch versuchen wir, immer auch ein Thema, einen besonderen Ort oder eine Idee in einer Folge zu transportieren).

  1. Hmm. Ich hatte mich sehr auf die Folge gefreut, und halte es immer noch für eine brillante Idee, ein public viewing auf „schöne Ecke“ntauglichkeit hin zu untersuchen. Die Tonqualität finde ich prima, auch die Lösung einige Passagen im nachhinein drüberzusprechen finde ich gut gelöst.
    Ich bin mir aber nicht ganz sicher, wie ich das Ergebnis nun inhaltlich einschätzen soll. Cornelis und Helge mögen kein Fußball. Ok. Auch mögen sie keine Massenveranstaltungen und public viewing. Auch ok, das bietet immer noch genug Potential für eine unterhaltsam-lehrereiche Folge – wenn man denn dem Untersuchungsgegenstand zumindest so etwas wie ein Grundinteresse entgegenbringt. Und das vermisse ich etwas in der Folge: stattdessen wird der Plan ergriffen, sich dem Ereignis so schnell und weit wie möglich zu entziehen (Turmbesteigung). Meiner ganz persönlichen Meinung nach sind SE immer dann am besten, wenn ihr nicht nur um euch selbst kreist, sondern Menschen einbindet. So geschehen etwa beim Blutspenden, der Landwirtschaftsmesse oder selbst dem Rotlichtviertel. Kein einziger Interviewversuch aber hier, wobei allein so eine VIP-Tribüne doch einiges Potential bieten müsste an sonderlichen Typen, von Leuten wie Sanis, Ordnern etc. die sauer sind weil sie das Spiel nicht sehen können ganz zu schweigen.
    Das Narrativ „Gehirn am Eingang abgegeben“ ist mir hier einfach zu verkürzt – das sind alles Leute die unsere Rente finanzieren sollen und das allgemeine Wahlrecht haben. Hunderttausende davon.

  2. Grundsätzlich gebe ich dir recht – jedoch ist das Projekt „Schöne Ecken“ genau aus diesen Gründen ganz bewusst subjektiv gemeint und gehalten. Jede Folge ist für uns selber auch immer ein bisschen sowas wie eine Überraschung, da wir meistens ganz bewusst wenig vorplanen, da es oftmals auch keinen Sinn macht.
    Was wir auf jeden Fall nicht sein wollen: Ein journalistisches Produkt, das sich objektiven Kriterien unterwirft! Der Podcast läuft unter dem Motto „Gespräch unter Freunden“. Da dürfen dann Argumentationen auch mal verkürzt werden oder ganz weg fallen. Wir wollen vor allem beschreiben, was wir sehen, und nicht zu einer vollkommen belastbaren Meinung finden. Zudem fehlt dafür oft auch die Ruhe, dann „on location“ relativ viel zu beachten ist: Reden, Gucken, Fotografieren, Technik im Blick behalten…
    Was das Einbinden von Passanten angeht: Das machen wir gerne, mal geplant (mit Außenmikrofon) mal zufällig, einfach so. Beim Public-Viewing jedoch waren die Bedingungen extrem schwierig und es ist ein Wunder, dass überhaupt eine Folge entstanden ist.
    Bei dieser Folge war eigentlich das einzige, was wir uns vorgenommen haben, die Atmo einzufangen und eine Meta-Perspektive einzunehmen. Das ist hoffentlich ganz gut gelungen.
    Ausgewogeneren Inhalt wird es aber auch geben, schon die nächste Folge macht das hoffentlich wieder wett 🙂

  3. Alles einsichtig. Nur dass Ihr bei mir bisher das absolut ehrenvolle Label „die gehen auch davon, wo’s weh tut“ hattet – und da war der Turm eher eine Fluchtbewegung. These: gute Meta-Perspektiven erlangt man erst durch vorangegangene Introspektion 🙂
    Etwas ähnlich ging es mir beim Hören der Kinderspielhalle: das war authentisch alles sehr bedrückend, aber es hätte durch O-Töne noch deutlich gewonnen. Objektivität oder inhaltliche Ausgewogenheit fordert – glaube ich – niemand, aber ein „sich selbst die Hände schmutzig machen“ kommt immer gut, und da setzt ihr nun mal selbst die Standards an denen man euch misst (Butspenden, Rotlicht).

  4. Dieser letzte Gedanke gefällt mir ganz gut: gewissermaßen verkörpert (im Wortsinne) ihr eine humanistische, aufklärerische Version solcher Figuren wie „Raab in Gefahr“, Joko und Claas etc. Da ist noch viel Musik drin – eben nicht auf Klamauk gebürstet, sondern im Sinne einer populär(medialvermittelten)wissenschaftlichen Introspektion.

  5. Hi,
    ich finde die Folge technisch superoriginell, inhaltlich ein wenig befremdlich. Schöne Ecken lebt für mich auch von der Neugierde, einfach was auszuprobieren (auch wenn es weh tut), festzustellen wie es wirkt und darüber zu quatschen. Schöne Ecken ist für mich in der Essenz: Offenheit und Neugierde. Daher kommt es seltsam, dass ihr von vornherein klar macht, dass Euch das alles nicht liegt. Was aber noch schlimmer wiegt: Ihr wirkt teilweise sehr überheblich, wenn ihr über die Fussballfans sprecht. Das steht SE nicht gut.

  6. Wir waren uns des Spannungsfeldes bewusst, auch schon bei der Aufnahme. Letztlich ist Fußball etwas, dass wir eigentlich nicht unbedingt machen wollten – aber irgendwie dann doch aktuell Thema war.
    Ich denke, unser Stärke und unsere Schwäche sind die Subjektivität: Wir wollen zeigen, was wir bei einem Ort empfinden. Mal ist das Begeisterung, mal ist das Verachtung. Anscheinend hat Fußball mehr eine negative Seite von uns angeschlagen – das ist vielleicht inhaltlich nicht perfekt, aber dafür sehr menschlich. Und das gehört dann auch in einen Podcast.

    • Zu sagen „Das ist nicht meins“ oder konkrete Dinge herauszunehmen, mit denen man nichts anfangen kann bzw. benennen, was einem auffällt und ggf. Widerwillen hervorruft – ja, das gehört durchaus rein. Sehr gut gelungen ist das bei der Sequenz „Ich kann Massenveranstaltungen generell nicht leiden“.

      Auf die Veranstaltung zu gehen und gleich in den ersten Minuten die Fans als Pöbel zu bezeichnen und die Leute zu verachten – das kann nicht als „ist ja menschlich“ verkauft werden und ist nicht SE-würdig.

  7. @Silencer Ich glaube du hast die Ironie mit dem Pöbel nicht gehört.

    „Zwei Typen gehen mit einem „wichtigen“ Presseausweiss auf ein Fußballspiel und schauen sich das Spiel an – von der Pressetribüne!“

    Das ist eigentlich keine SE-Art – das sehe ich auch so und deswegen auch die Selbstbetrollung. „Wir stehen doch nicht beim Pöbel…“

    Des weiteren war es eine sehr schwere Folge (technisch und Inhaltlich) weil es extrem laut war und kaum „Distanz“ zur Masse gab.
    Generell finde ich Fußball nicht abstoßend, finde das Stadion z.B. sehr interessant und auch mitreissend.

    Die ganze Welt denkt in der Europameisterschaft an Fussball und SE bezeichnet die Zuschauer als Pöbel…finde sich jetzt schon „dahin gehen wo es weh tut“….

    Hier noch ein paar Anregungen für Carstyling… den die nächste EM kommt bestimm…
    http://www.autobikini.com/

    • Uh, gruselig, das Carstyling.

      Na, wenn ihr bei der Folge „dahin gegangen wärt wo es weh tut“ hättet ihr euch mit einem Megafon hinstellen und verkünden müssen „Fussball ist doof“. Aber dann wärt ihr jetzt nur noch dahin gegangen.

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